Zweisprachige Erziehung: Chancen, Herausforderungen und Tipps

Liebe BLOG Leser,

 
Immer mehr Eltern legen Wert auf die frühzeitige Bildung ihrer Kinder und entscheiden sich dafür, ihren Nachwuchs zweisprachig zu erziehen. Sprachtraining für Eltern und Kind mit Nutzen für beide Seiten – das klingt nach Spaß und der Idealvorstellung einer zweisprachigen Erziehung. Doch ist dies in der Praxis wirklich so einfach? Wie lässt sich eine zweisprachige Erziehung am besten umsetzen, und wann sollte man damit beginnen?
 
Diese und ähnliche Fragen stellen sich Eltern, die ihrem Kind schon frühzeitig neben der Muttersprache eine zweite Sprache mit auf den Weg geben möchten. Die Beweggründe sind vielfältig: Manchmal liegt eine andere Nationalität eines Elternteils zugrunde, doch auch ohne anderssprachigen Hintergrund können Kinder zweisprachig erzogen werden. Dies kann ihnen wertvolle Lern- und Wissensvorteile verschaffen.
 

Das richtige Alter

Ein universell passendes Alter, um mit der Zweisprachigkeit zu beginnen, gibt es nicht. Oft wird gesagt, dass Kinder spielerisch und leicht lernen. Dennoch sollte die individuelle Entwicklung des Kindes beachtet werden. Da die sprachliche Entwicklung eine zentrale Rolle spielt, sollten grundlegende kommunikative Fertigkeiten in der Muttersprache bereits vorhanden sein. Eine Zweitsprache zu beherrschen setzt voraus, die Muttersprache verstehen und Begriffe gedanklich übersetzen zu können.
 
Wer beide Sprachen von Geburt an vermittelt, muss damit rechnen, dass diese anfangs vermischt werden und Kinder Schwierigkeiten haben, sie klar voneinander abzugrenzen. Eine zweisprachige Erziehung erfordert Geduld und Verständnis, wenn die erhofften Lernerfolge auf sich warten lassen. Idealerweise ist die zweisprachige Erziehung abgeschlossen, bevor die Sprache in der Schule als Fach unterrichtet wird – beispielsweise Englisch. So können Kinder mit guten Noten punkten und sich anderen Herausforderungen widmen.
 

Hilfsmittel für den Spracherwerb

Kinder lernen besonders schnell über audiovisuelle Medien. Hörbücher, Spiele und Musik eignen sich hervorragend, um das Lernen natürlich und spielerisch zu gestalten. Eltern können beispielsweise ein Memory-Spiel in der Zweitsprache nutzen, um alltägliche Begriffe zu üben. Ist die Zweitsprache die Muttersprache eines Elternteils, wird das Lernen noch einfacher: Die Kommunikation mit Mami oder Papi erfolgt dann beispielsweise auf Englisch.
 
Auch der Kontakt zu Gleichaltrigen aus dem Heimatland eines Elternteils kann hilfreich sein, insbesondere während eines Urlaubs. So wird die Sprache in authentischen Situationen angewendet und gefestigt.
 

Aktive Unterstützung durch klare Regeln

 
Klare Regeln sind essenziell, um Sprachmischungen zu vermeiden. Ein bewährtes Konzept ist es, bestimmten Tagen eine Sprache zuzuordnen (z. B. Montag: Erstsprache, Dienstag: Zweitsprache). Eltern können ihre Kinder zudem ermutigen, einfache Sätze in der Zweitsprache zu schreiben, um die Sprachfertigkeit auch schriftlich zu festigen. Beispielsweise könnten Kinder ihre Essenswünsche in der Zweitsprache formulieren – eine Übung, die Freude bereitet und motiviert.
 
Lob und positive Verstärkung sind dabei entscheidend. Kritik sollte vermieden werden, um das Interesse und die Motivation der Kinder zu bewahren. Belohnungen können ein zusätzlicher Anreiz sein.
 

Professionelle Unterstützung

Was tun, wenn weder Mutter noch Vater über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen? In Wien bietet beispielsweise *native4kids.at* professionelle Hilfe an. Native Coaches sprechen ausschließlich Englisch mit den Kindern, wodurch diese sanft motiviert werden, selbst aktiv zu sprechen. Eine frühzeitige Förderung der Zweisprachigkeit und kompetente Begleitung durch erfahrene Fachkräfte machen den Prozess besonders effektiv.
 

Fazit

 
Zeit und Kosten, die in eine zweisprachige Erziehung investiert werden, zahlen sich ein Leben lang aus. Kinder profitieren nicht nur von frühen Lernvorteilen, sondern auch von einer gesteigerten kulturellen Kompetenz und besseren beruflichen Perspektiven. Mit Geduld, Engagement und klaren Regeln können Eltern ihren Kindern den Weg zu einer bilingualen Zukunft ebnen.
 

Über den Autor:

Andreas Hanny gründete 2014 *Native4kids* und unterstützt seitdem mit seinem Team zahlreiche Familien in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. 
 
 
 
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